„How to Have Sex“ ist eine völlig ehrliche Darstellung von Opfern sexueller Übergriffe und des Gruppenzwangs in der Jugend. Mit drei britischen Teenager-Mädchen, Tara (Mia McKenna-Bruce), Skye (Lara Peake) und Em (Enva Lewis), die nach ihrem Examen eine Reise nach Griechenland unternehmen. Während ihres Aufenthalts treffen sie auf eine andere, viel ältere Gruppe von Freunden und die Dinge beginnen etwas unruhig zu werden.
Die Regisseurin Molly Manning Walker erfindet eine Geschichte, die jedes Mädchen, das gezwungen wurde, seine Jungfräulichkeit zu verlieren, nachvollziehen kann. Der Film kommentiert auch, wie männliches Verhalten von der Bevölkerung entschuldigt wird, weil „sie sie seit ihrer Kindheit kennt“. Was mir gefallen hat, ist, dass der Film keinen unrealistischen Weg einschlägt, sondern dem Publikum zeigt, wie traumatisch es für die Überlebenden ist und wie hilflos sie sich fühlen können, selbst wenn sie von ihren Freunden umgeben sind.
Mia McKenna-Bruce ist auf der Leinwand eine absolute Offenbarung. Ihr Lebenslauf hat noch nicht viel zu bieten, aber sie zeigt eine rohe und ehrliche Leistung. Sie macht die Figur absolut sympathisch und stellt Ängste und Unsicherheiten meisterhaft dar, ohne es gleich zu sagen. Man spürt einfach das Unbehagen, das der Figur innewohnt, was sie sympathischer macht. Ich bin gespannt, was sie in Zukunft noch tun wird. Alle anderen Schauspieler haben ebenfalls gute bis großartige Leistungen gezeigt, aber das ist ganz und gar Mia McKenna-Bruces Show.
Die Kameraführung des Films erinnerte mich in gewisser Weise an Aftersun. Die herausgezoomten Aufnahmen zeigten perfekt, wie allein Tara sich im Urlaub fühlt. Obwohl sie von ihren Freunden umgeben ist, herrscht in ihr ein Gefühl der Leere und das Gefühl, ungehört zu sein.
Der Film warnt vor Übergangsritualen, zu denen viele Teenager gezwungen werden, und ruft Freunde auf, es besser zu machen und niemanden deswegen unter Druck zu setzen. Die Charaktere im Film waren glücklich auf dem Weg zur Party, doch der gesellschaftliche Druck war es, der dafür sorgte, dass sich das Elend durchsetzte.